No-Future beim Flagschiff des deutschen Großbürgerjournalismus? FAZ Autor erwartet, dass der Kapitalismus im Nirgendwo des Hier und Jetzt verschwindet

Michael Brie macht auf seinem Institutblock des IfG (Institut für Gesellschaftsanalyse und politische Bildung der RLS)  auf eine seltsam anmutende Wortmeldung aus der FAZ aufmerksam. in seinem Beitrag vom 20.4.13  prophezeite der Feuilletonist  Hans Ulrich Gumbrecht dem Kapitalismus ein baldiges Ende. In absehbarer Zeit würde der dem guten Beispiel „des Sozialismus“ folgen und einfach in einem Nirgendwo des Hier und Jetzt verschwinden in dem es weder rechts noch links gibt. Kain würde seinem Bruder Abel folgen indem er sich versehentlich selbst totschlägt nachdem sich die Zeit seiner Mordlust listig entzogen hat und nun frecherweise in Klimakatastrophe macht. Oder so ähnlich.

Niemand kann diesen doppelten Tod von Abel und von Kain gewünscht haben, und wenn wir einen Moment unideologisch sein wollen, können wir auch niemanden dafür verantwortlich machen, weder Sozialisten noch Kapitalisten, weder Sparsamkeit noch Gier. Die alten Argumente sind stumpf, und neue haben wir nicht. Das ist die nicht nur intellektuelle Dramatik der Gegenwart.

Es scheint auf dem ersten Blick, als wäre nun auch bei der FAZ der „No-Future-Punk“ der 1980er Jahre angekommen.

Oder?

Ein Verhalten, das es verdiente, sozialistisch „Gestaltung der Zukunft“ genannt zu werden, gibt es vorerst nicht mehr – ebenso wenig wie das gute alte kapitalistische, vergleichsweise ruhige Spiel mit der Zukunft.

Die Hervohebung ist von mir. Ringt da etwa einer mit der drohenden Erkenntnis, dass dringend so etwas wie eine sozialistische Zukunftsgestaltung her müsse? Schade, dass Michael Brie stur das Gegenteil herausliest und sich nur gegen die Vorstellung wehrt, dass sich neben dem Rechtssein auch das Linkssein in Wohlgefallen auflösen soll. Na hier könnte doch nun wirklich mehr (Öko-) Kommunismus gewagt werden. 

Immerhin verlangt Gumbrecht, das Ringen zwischen Arbeiteremanzipation und Gewerbefreiheit nicht als Vernichtungskrieg zu führen.  Das ist nicht wenig und sollte möglich sein, wenn die Globalisierten dieser Erde erst soweit sind, ein gezielt umweltfreindliches Füreinander-Weltwirtschaften zu etablieren, das auf Basis eines weltgemeinschaftlichen Nachhaltigkeitsmanagements funktioniert.

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