„Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen“ übertitelt Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien seinen Taz-Kommentar vom 16.5. Hauptüberschrift: „das grüne Versprechen“ Wer aber jetzt eine Abhandlung über vielversprechende grüne Strategien zur Lösung von Zielkonflikten zwischen einerseits Entwicklungsgerechtigkeit, weltweiter Chancengleichheit usw. und der Notwendigkeit zur drastischen Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Emissionen andererseits, erwartet hat, den muss das dann Folgende enttäuschen.
Das beginnt mit Brandts Klage, dass der Begriff der „Nachhaltigkeit“ erstens inflationär gebraucht und deshalb konturlos sei, zweitens von Beginn an gar keine Konturen hatte, drittens Karriere gemacht und deshalb nun als Leerformel in aller Munde sei. Das nervt nicht nur deshalb, weil Beschwerden über einen „inflationären Gebrauch“ des Begriffs der Nachhaltigkeit längst selbst inflationär vorgebracht werden, sondern auch wegen der Konturlosigkeit bzw. Leerförmigkeit im eigenen Verständnis eines starken Begriffs von nachhaltiger Entwicklung, wie er angeblich früher gegolten habe.