Videos International Commons Conference

24. Mai 2013
Hatte ich Schlafmütze glatt verpasst. Aber dank der Heinrich Böllstiftung gibt es eine zweite Chance.
Ein Lob der modernen Komunikationstechniken

Mehr Informationen gibt es auf Keimfom

Dort auch Notes to Reciprocity and Stigmergy

und auf der Site der Economics AND the Commons Conference

Erster Tag (1)

ErsterTag (2)

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No-Future beim Flagschiff des deutschen Großbürgerjournalismus? FAZ Autor erwartet, dass der Kapitalismus im Nirgendwo des Hier und Jetzt verschwindet

23. Mai 2013

Michael Brie macht auf seinem Institutblock des IfG (Institut für Gesellschaftsanalyse und politische Bildung der RLS)  auf eine seltsam anmutende Wortmeldung aus der FAZ aufmerksam. in seinem Beitrag vom 20.4.13  prophezeite der Feuilletonist  Hans Ulrich Gumbrecht dem Kapitalismus ein baldiges Ende. In absehbarer Zeit würde der dem guten Beispiel „des Sozialismus“ folgen und einfach in einem Nirgendwo des Hier und Jetzt verschwinden in dem es weder rechts noch links gibt. Kain würde seinem Bruder Abel folgen indem er sich versehentlich selbst totschlägt nachdem sich die Zeit seiner Mordlust listig entzogen hat und nun frecherweise in Klimakatastrophe macht. Oder so ähnlich.

Niemand kann diesen doppelten Tod von Abel und von Kain gewünscht haben, und wenn wir einen Moment unideologisch sein wollen, können wir auch niemanden dafür verantwortlich machen, weder Sozialisten noch Kapitalisten, weder Sparsamkeit noch Gier. Die alten Argumente sind stumpf, und neue haben wir nicht. Das ist die nicht nur intellektuelle Dramatik der Gegenwart.

Es scheint auf dem ersten Blick, als wäre nun auch bei der FAZ der „No-Future-Punk“ der 1980er Jahre angekommen.

Oder?

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Es kommt darauf an … (Über Bedürfnisse, Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen eines nur logischen Kommunismus)

13. Mai 2013

eskommtdraufan

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kommt aber darauf an, sie zu verändern“.

Der Marx-Spruch der 11. Feuerbachthese, wie er an der Treppen-Stirnwand im Hauptgebäude der Berliner Humboldt-Universität an der Stelle angebracht ist, an der die aufstrebenden „Menschheitswissenschaftler/innen“ die Qual der Wahl zwischen einem linken und einem rechten Treppenabsatz haben, ist nicht so ganz der aus den MEW. Das „aber“ wurde nachträglich hinzugefügt, was dem Ausspruch einen Gutteil seines Witzes nimmt. Denn ohne das hinzu gefügte Wörtchen ist mit dem zu verändernden „sie“ nicht allein die Welt im Allgemeinen angesprochen.

Im Original schwingt die Behauptung mit, dass es ebenso auf die – mit dem Prozess der Weltveränderung  zugleich notwendig als auch möglich werdende – Veränderung der Philosophen (Philosophinnen) ankäme, die die Weltverändeung am Ende gar in die Lage versetzen könnte, dem Ganzen (sowohl im Verein als auch in Auseinandersetzung mit der ganzen Vielfalt sozialer Emanzipationbewegungen) tatsächlich eine vernünftige Orientierung zu geben – statt sich weiterhin damit begnügen zu müssen, am bestehenden Weltlauf nur rumzumäkeln oder ihn mehr oder auch weniger kritisch zu heiligen.

In diese Interpretation der 11. Feubachthese eingeschlossen ist natürlich auch die Behauptung der Notwendigkeit einer zeitgemäßen Marxveränderung!

Aber diesen Gedanken konnten die realsozialistischen Herren über die zu paukenden Sinnsprüche nicht zulassen ohne die Behauptung ihrer eigenen Unfehlbarkeit in Frage zu stellen, die bekanntlich auf  „ewigen Wahrheiten“ fußte, über zu verfügen sie behaupten – qua privates Eigentum an den Ergebnissen von Marx „wissenschaftlicher Weltanschauung“ . (Eine Legitimationsfigur, die nicht ohne Zufall eine frappierende Ähnlichkeit mit der des Gottesgnadentums feudalistischer Herrschaften aufweist). So  wird der sich ins Jetzt hinüber gerettete Spruch aus DDR-Zeiten zu einem Mahnmal ganz eigener Art.

Für das hier propagierte Unterfangen „mehr (Öko-)Kommunismus wagen“ (bzw. mehr ökokommunistischen Humanismus oder mehr kommunistischen Ökohumanismus) scheint mir eine Weiterentwicklung der in Marx Kritik des Gothaer Programms festgehaltenen Vorstellung einer „den bürgerlichen Rechtsstandpunkt“ der formalen Gleichmacherei  hinter sich lassenden „höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft“ von besonderer Bedeutung und Dringlichkeit zu sein.

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