Welchen Profit verspricht die marxsche Form-Analyse

Schauen wir mal:

Hmm, Michael Heinrich konnte sein Versprechen, er werde den Gebrauchswert der marxschen Analyse der kapitalistischen Reichtums- und Bereichherungsformen für die politische Praxis erläutern, noch nicht so recht erfüllen. Sicher ist es notwendig, über Marx Perspektive eines planetarischen Miteinanders zu reden, in der Produktion und Konsum (Pflege, Organisation, Meinungs- und Entscheidungsfindung) von freiwilligen Zusammenschlüssen erledigt wird (die dann aber nicht lediglich, Produktion und Konsum, also Bedürfnisse und Anstrengungen, sie zu erfüllen vermitteln, sondern eben auch die sozialen bzw. ökologischen Kosten der Bedürfnisbefriedigung zu reflektieren und zu regulieren hätten), und sicher ist es notwendig, zu diskutieren, wie das ohne Privateigentum ohne Geld (weil ohne Privateigentum an Produktionsmitteln) funktioniert. Problematisch wird’s m.E., wenn Sozialismus nicht als Übergang von kapitalistisch zu (welt-) kommunistisch bestimmten Produktionsbedingungen, vom privateigentümlicher Vorteilsnahme zum Produktionsmanagement freier Assoziationen vorgestellt ist, sondern als eine Art Jungfrauengeburt des Kommunismus (vom heiligen Geist der marxschen Formanalyse geschwängert?).

Es ist auch gut und wirklich schön, sich deutlich gegen jedweden „kommunistischen“ Determinismus zu stellen. Auch, dass nicht ausgemacht ist, ob die von Marx herausgestellte Tendenz zu Kapitalkonzentration den Übergang zu kommunistisch bestimmten Produktionsbedingungen tatsächlich möglich macht. Aber sich deshalb gar keine Gedanken mehr zu machen, ob und wie das ginge? Die Entwickelung von Widersprüchen zwischen Produktivkraftentwickelung und Produktionsbedingungen, die bei Marx klar im Zentrum seiner revolutionstheoretischen Überlegungen stehen, spielen für M.H. gar keine Rolle?

Hmmm. Fast bin ich versucht, zu empfehlen, mehr (Öko-) Kommunismus zu wagen 😉

Hinterlasse einen Kommentar