LuXemburg 3/12 zum Themenfeld »Grüner Sozialismus«(1)

Die neue LuXemburg versammelt 17 Beiträge zum Themenfeld „Grüner Sozialismus“ Irgendwann im Oktober werde ich sie mir vornehmen können und mich an dieser Stelle dann auch nach und nach damit auseinandersetzen. Im Netz ist schonmal ein Text von Mario Candeias zu lesen. Eine Möglichkeit, sich ihn abschnittsweise anzueignen und  zu kommentieren.

Was ist sozialistisch am Grünen Sozialismus?

Ausgangsfragen

Transformation beginnt mit Einstiegen – ja, aber Einstiege in was? Was ist das Verbindende, Orientierende? Es bedarf eines Korrektivs, »vision« nennen das amerikanische Aktivisten.

Was kann das in grünen Politiken bedeuten?

Welches Profil hat die sozialistische Linke im Unterschied zum BUND?

Aufgabe:

Unterschiedliche Zugänge sollen verbunden werden – doch Widersprüche werden häufig verdeckt, strittige Punkte wie die Eigentums- oder Staatsfrage umgangen. Wir experimentieren mit dem Begriff des »Grünen Sozialismus« und wollen überlegen, ob er die Leerstelle des linken, ökologischen, feministischen Imaginären füllen könnte.

Nun gut, bin gespannt. Zunächst aber, warum es früher vielleicht nicht klappte. Nach Candeias kam der Ökosozialismus zur Unzeit und wurde vom Leben bestaft, das gerade damit beschäftigt gewesen sein soll, den Realsozialismus zu beerdigen.

Bereits der »Ökosozialismus« scheiterte, weil er zu Zeiten weltgeschichtlicher Umbrüche des Neoliberalismus und des Zusammenbruchs des Staatssozialismus entwickelt wurde – der Sozialismus hatte keine Konjunktur, galt als verstaubt und geschlagen. Ökosozialismus schmolz zu einer sympathischen Sekte, die das »Sein-Sollen« betonte, aber selten in konkrete sozial-ökologische Kämpfe intervenierte.

Leider wird nicht ersichtlich,  wen oder was der Autor zu den Ökosozialisten bzw. dem Ökosozialismus  zählt. Ein Blick in den einschlägigen WIKIPEDIA-Beitrag hätte jedenfalls offenbart, dass der Ökosozialismus als eine polischen Strömung der westdeutschen Linken bereits während des Gründungsprozesses der Grünen Ende der 1970er Jahre auftrat. Trampert und Ebermann hatten beispielsweise ihr Buch  über die Zukunft der Grünen 1982 veröffentlicht. Zu einer Zeit also, als die erwähnten Umbrüche noch nicht abzusehen waren.  Und gescheitert sind sie an ihrer undialektischen „Es-wird-immer-alles-schlimmer-und-wir-sind-am-Ende-die-Rettung“ – Perspektive.  (Bin schon leicht genervt. Aber mal sehen, wie es weiter geht)

Die ökologischen Fragen erlebten derweilen eine erste Konjunktur, nicht zuletzt mit dem Weltgipfel in Rio 1992.

Noch eine recht grobe Ungenauigkeit. Der Weltgipfel war eher Ergebnis und Ausdruck einer gewissen Reife der Ökobewegungen. Erste Höhepunkte gab es bereits in den 1970er Jahren etwa im Kampfe gegen DDT,  gegen Smog und dem Waldsterben, vorher schon  „blauer Himmel über der Ruhr“ und nicht zuletzt die Anti-AKW-Bewegung aus der vor allem die Gründung der Grünen hervorging.  Die Grünen waren in der erwähnten Umbruchzeit übrigensmit ihrer Parole „Alle reden über Deutschland – wir reden über das Klima“  an der 5 Prozent-Hürde  gescheitert.

In einer passiven Revolution (Gramsci) wurde die soziale von der ökologischen Frage weitgehend geschieden und über die Institutionalisierung von Umweltpolitiken und Weltklimagipfeln sowie die Integration von Grünen und NGOs in das neoliberale Management der Globalisierung absorbiert

Ach, ich mag nicht mehr weiter lesen. Das ist doch der ewig gleiche Quark aus der Spökenkiekerküche „linker“ Weltanschauungslyrik. Kann nur hoffen, dass die anderen Beiträge von einem anderen Kaliber sind.

2 Responses to LuXemburg 3/12 zum Themenfeld »Grüner Sozialismus«(1)

  1. […] nach Erscheinen als Appetidanreger veröffentlichte Candreis-Text eine arge Geduldsprobe war (Siehe u.a. meinen Kommentar vom  20.10.) ist meine Neugierde auf dem Rest vom Schützenfest noch ungebremst. Schließlich erwarten mich […]

  2. […] Inzwischen liegt mir die LuXemburg 3/12 auch als Heft vor. Einer umfassenden Auseinandersetzung steht also nichts mehr im Wege außer dass gut Ding Weile braucht und hinreichend Muße.  Die gibt es aber meist nur häppchenweise.  (Siehe  bisher LuXemburg 3/12 zum Themenfeld »Grüner Sozialismus«(2)  und (1)) […]

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