In meinen Augen war der Vortrag von Bernd Röttger ein Highligt der im Allgemeinen sehr inspirierenden Tagung, auch wenns für mein Geschmack über das Ziel hinausschießt, den „nichtkapitalistischen“ Alternativunternehmen ein Transformationspotenzial abzusprechent. Aber vielleicht hat er ja auch lediglich gemeint, dass sich deren Transformationspotenzial nicht aus sich selbst heraus zur Keimform einer sozialistischen (Re-)Produktionsweise entwickeln könne, sondern nur im Zusammanhang mit einer sich aus den Kernbereichen des kapitalistischen Weltwirtschaftens heraus entwickelnden Umwälzung (dem ich zustimmen würde).
«Die Annahme, ein nicht kapitalistisch organisierter Bereich von Arbeit dehnt sich aus und verdrängt allmählich den kapitalistisch organisierten Bereich von Arbeit (‚gradualistische Transformation‘) hat keinen Bestand. Eine sozialistische Umgestaltung der Organisation antikapitalistischer Übergänge kann so nicht funktioneren.» Bernd Röttger begründet seine These prägnant mit Marx.
Beitrag aus:
«Den Betrieb übernehmen. Einstieg in Transformation?»
Panel: Fit für den Markt oder den Markt überwinden? Widersprüche von Genossenschaften & Belegschaftsbetrieben und ihre Bearbeitung
3. bis 5.11.2011, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin
http://www.rosalux.de/documentation/