Ach, das ist doch mal was Interessantes:
Im Joop-Koopmans-Blog lese ich grad den folgenden Aufruf.
Ich lade alle Blogger, die sich mit den Themen, Ökologie, Nachhaltigkeit, fairer Handel, Ökonomie etc. beschäftigen dazu ein, sich in ihren Blogs darüber Gedanken zu machen, wie man das Geschäftsmodell der “fairen Banken” besser benennen kann und wie man das Geschäftsmodell der “pervertierten Banken” korrekter benennen kann. Denn es kann doch nicht sein, dass eine Bank wie die Deutsche Bank ihre Geschäfte macht ohne, dass sie ein passendes Attribut verliehen bekommt. Und dieses passende Attribut sollte auch in die normale Alltagssprache Einzug halten. Wir haben es in der Hand die Dinge richtig zu benennen und wir haben durch die Kommunikationsmöglichkeiten des Webs auch die Kraft und die Möglichkeit diese richtigen Namen durchzusetzen und sie alltagstauglich zu machen..
Nunja. Solche Begriffe und die daran geknüpfte Konzepte bzw. Perspektiven wie „Fair Trade“ sind natürlich historische Momentaufnahman. Teil gesellschaftlicher Emanzipationsprozesse. Die können schließlich nicht mit dem korrekten Ende beginnen. Der Ausdruck „Fair“ berücksichtigt, dass die (ungleichen) Machtverhältnisse nicht von heute auf morgen beseitigt werden können. In der Regel meist an die Einsichtigkeit des Stärkeren appelliert. Solange die Kräfteverhältnisse nicht zu kippen sind, ist das auch ein adäquates (das historisch adäquate) Mittel sozialer Emanzipation. Aber: es hat auch einen Sanktionierungseffekt, reproduziert ein paternalistisches Verhältnis zu den Benachteiligten. Außerdem:
„Wenn man von der Produktion ausgeht, so muß man sich um die wirklichen Produktionsbedingungen und die produktive Tätigkeit der Menschen bekümmern. Wenn man aber von der Konsumtion ausgeht, so kann man sich bei der Erklärung, daß jetzt nicht »menschlich« konsumiert werde, und bei dem Postulat der »menschlichen Konsumtion«, der Erziehung zur wahren Konsumtion und dergleichen Phrasen beruhigen, ohne sich im Geringsten auf die wirklichen Lebensverhältnisse der Menschen und ihre Tätigkeit einzulassen.
Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 507
Solls voran gehen, muss wohl die Übereinkunft auf gemeinsame Ziele, die gemeinsame aber je nach akuten Möglichkeiten und bisherige Vorteile unterschiedliche Verantwortung ins Zentrum der Aufmerksamkeit bzw. Perspektivfindung. Nachhaltige Entwicklung, d.h. die Entwicklung eines guten Lebens aller, dass nicht zugleich die Existenzgrundlagen aller untergräbt, ist ein großer Schritt in Richtung eines (öko-)kommunistischen Füreinanders – wie immer man das auch nennen mag.
Ja, aber wie soll man denn nun Banken nennen, die in eine solche Richtung gehen – könnten? Weiß ich jetzt auch nicht. „Bank(en) für Gemeinwirtschaft“ ist ja nun ein für alle mal verbrannt. Banken für soziale Steuerung? Nun gut, vielleicht fällt mir ja nch was ein. Kommt Zeit, kommt Rat.
[…] der “Ökohumanismus-Blog” weiß in seinem Beitrag “Von der Fairness zur gemeinsamen Verantwortung?” auch […]