Die Negation der Negation, die hat immer Recht?

30. Dezember 2018

Ist die „In-Wert-Setzung“ wirklich DER Sündenfall Teil 2 (Zum Teil 1 geht’s hier)

Was ich mache, fragt Facebook ab und zu. Hier kann ich’s ja sagen. Schmökere gerade im Sammelband „Karl Marx – Philosophie, Pädagogik, Gesellschaftstheorie und Politik“ Der Untertitel kangt mir vielversprechend: „Aktualität und Perspektiven der Marxschen Praxisphilosophie“. Sätze wie die folgenden versetzten der frohen Erwartung allerdings einen Dämpfer:

„Obwohl Marx die Dialektik der gesellschaftlichen Praxis nie aufgegeben hat, (…) verfolgt er mit seinem unabgeschlossenen Mamutwerk, der Kritik der politischen Ökonomie“ ab 1858 und deren Herzstück „Das Kapital“ (1867) ein eingeschränktes und zugleich radikales Ziel, nämlich die Beweisführung, dass die kapitalistische Wertökonomie (…) grundsätzlich die Negation der Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens und ihrer Fundierung in die Natur darstellt, sodass dadurch die unausweichliche praktische Notwendigkeit einer Negation der Negation, d.h. der revolutionären Überwindung der Wertökonomie einsichtig wird (…) Die Kritik der politischen Ökonomie ist insofern eine rein negative Ökonomie, die an der Wertlogik des Kapitals immanent zu zeigen versucht, dass sie die Arbeit und die Natur negiert und daher grundlegend in einem sich steigernden Widerspruch zum menschlichen Leben steht, weshalb grundsätzlich eine Reformierung oder Humanisierung der kapitalistischen Wertlogik ausgeschlossen ist. Daher bleibt für das Überleben der Menschheit praktisch nur die praktische Aufgabe der revolutionären Umwälzung der Weltökonomie übrig.

Eine solche negative Theorie kann sich nicht aus sich selbst begründen, sondern sie setzt die geschichtsmaterialistische Dialektik der frühen Schriften – von den Pariser Manuskripten von 1844 bis zum Kommunistischen Manifest von 1848 – zu ihrer Grundlegung voraus.“

Wolfdiedrich Schmied-Kowalzik: Zur Aktualität der Praxisphilosophie von Marx in „Karl Marx – Philosophie, Pädagogik, Gesellschaftstheorie und Politik“ S. 26-27

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